Samstag, 21. Februar 2009

Tamplapaya und Ischigualasto

Die Nationalparks Tamplapaya und Ischigualasto bzw. Valle de la Luna weisen erdgeschichtlich einige Merkmale auf, die sie fuer jeden ambitionierten Geologen und Palaeantologen bedeutend machen und sie sind weltweit einzigartig.
Die Taeler entstanden von 250 bzw. 200 Millionen Jahren, in der Zeit, als auf der Erde gerade Land entstand, zunaechst ein einziger grosser Kontinent namens Pangea. Es soll warm gewesen sein und an den Polen gab es kein Eis. Die Erde begann sich zu teilen in den Kontinent Laurasia im Norden aus dem Nordamerika und Eurasien entstanden und Gondwana im Sueden, aus dem u.a. Suedamerika und Afrika hervor gingen. Waehrend dieses Millionen Jahre dauernden Prozesses bildeten sich eine Reihe ausgedehnter Taeler am Rand der Erdkruste und Tamplapaya und Ischigualasto gehoeren dazu.
Einzigartig hier, ca. 100 km nordoestlich von San Juan und unweit der Anden ist, dass die Gesteinsschichten, vor allem aus Sandstein bestehend, sich flach, also horizontal, auf die Erdoberflaeche legten als sie durch die Bewegung der Kontinentalplatten nach oben gedrueckt wurden und nicht wie an anderen Orten z. B. in Afrika senkrecht oder schraeg zur Ruhe kamen. Deshalb liegen hier kilometerweit Erd- und Gesteinsschichten an der Oberflaeche, die tatsaechlich 200 bis 250 Millionen Jahr alt sind. Entsprechend bizarr wirken die Auswaschungen und Erosionsspuren. Die aussergewoehnliche Ansicht sorgte auch fuer den Namen "Valle de la Luna", was "Mondtal" heisst, fuer den juengeren Teil des Parks. Es entstanden Steintuerme, -kegel, Taeler und Schluchten. Im juengeren Teil, im Ischigualasto, fanden Palaeantologen versteinerte Saurier, und laengst ausgestorbene Voegel und Reptilien, sowie Pflanzen, wie Farne und Graeser. In den Museen von San Juan und am Eingang des Nationalparks sind viele davon ausgestellt.
Ausserdem entwickelte sich hier eine autoktone Flora, z. B. ein Baum mit gruenem Stamm, der Photosynthese betreibt, aber auch viele andere Graeser, Baeume und Straeucher.
Spuren menschlicher Siedlungen sind 2000 bis 3000 Jahre alt. Die Trockenheit der Region konservierte Alltagsgegenstaende und Werkzeuge. Am eindrucksvollster aber sind die Bemalungen auf Steinen. Sie zeigen Guanacos, Voegel und einige abstrakte Darstellungen von Koepfen und menschlichen Wesen, von denen man annimmt, dass sie Goetter darstellen koennten.
In den jeweils dreistuendigen gefuehrten Touren durch die Parks, einmal im Kleinbus, einmal im eigenen Auto (bzw. unserem Tourbus) im Konvoi hinter dem Parkfuehrer her, wurden besonders eindrucksvolle Stellen angefahren, wo die Parkranger ausfuehrlich ueber die Entstehung, Auspraegung, Geologie und die Geschichte der Parks aufklaerten.
Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden beide Regionen zu Nationalparks erklaert und sind seit einigen Jahren Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

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