Nach dem kurzen Eindruck, den ich zu Beginn meiner Reise von Buenos Aires gewonnen hatte, freute ich mich auf die letzte Woche dort.
Was macht man in Buenos Aires? Man besucht eine der berühmten Tango-Shows, nimmt Teil an der Tangostunde davor, in der man den Grundschritt lernt, genießt ein dreigängiges Dinner vor der Show, genießt dazu argentinischen Wein und unterhält sich mit den anderen Touristen, die das gleiche machen und wenn man Glück hat, sind das eine nette Brasilianerin, ein "ehemaliger" Engländer, der seit einigen Jahren die Sommer in Südfrankreich und den Winter in irgendeinem lateinamerikanischen Land verbringt und zwei Japanerinnen, die zur Zeit in USA leben und dann unterhält man sich prächtig mit ihnen. Dabei lernt man auch japanisch: "Zum Wohl" heißt "Campai". Man lässt sich von einem der perfekten Tänzer in der Pause auf drei Takte Tango einladen, während derer man ihm in der Aufregung gehörig auf die Füße tritt, weil man sich so stark versucht zu erinnern, wie die Schritte nochmal gingen bis man merkt, dass der Tänzer einen perfekt führen würden, wenn man ihn ließe. Bis man es merkt, ist es zu spät. Er bedankt sich professionell und geht über zur nächsten Nummer des eigentlichen Programms. Und man schaut ihnen während ihrer Show zu und ist fasziniert davon, wie toll Tango aussehen kann.
Wenn man dann noch nicht genug hat, kann man am nächsten Tag in La Boca, dem alten Arbeiterviertel von Buenos Aires nahe dem Hafen, wo der Tango einst entstand, den touristischen Shows der Tanzpaare zusehen. Leider kommt dann immer gleich der Kellner des dazugehörigen Restaurants mit der Speisekarte in der Hand und will einen nötigen, sich zum Mittagessen zu setzen. So ist das Vergnügen etwas abgemildert. La Boca ist sehr touristisch. Die berühmten bunten Häuser sind zwar pittoresk, doch wirkt alles etwas aufgesetzt. Und wehe man entfernt sich von der Touristenmeile: Sofort folgt einem ein Polizist und fordert einen auf, wieder in die Hauptstraße zurück zu kehren. Die Gegend ist gefährlich.
Nebenan liegt das blau und gelb gestrichene Fußballstadion der Juniores, des wohlt berühmtesten Fußballvereins der Welt, in dem Maradonna seine größten Triumpfe feierte.
Doch zurück zum Tango: Man kann an einem der anderen Abende eine der zahllosen, preiswerten Tangoschulen besuchen und eine weitere Lektion lernen. Da kommt man dann schon in den Bereich, wo man auch mal kreativ Schritte wählen könnte. Dann kann man nur hoffen, dass der Tanzpartner zum gleichen Zeitpunkt die gleiche Kreativität entwickelt. Der hat aber dann meist gerade einen anderen Schritt im Kopf, den ich nur durch Zufall erkenne und der ich dann gemäß meiner Rolle als Frau folgen könnte, wenn es funktionieren würde, was es aber leider an diesem Abend noch nicht tut. Egal, Spaß macht es auch so!
Ich genieße noch einige Tage die Großstadt, besuche unter anderem das Casa Rosada, das rosafarbene Regierungsgebäude an der Plaza de Mayo. Warum ist es eigentlich rosa? Weil die Farbe der Unitarier rot war und die der Föderalisten weiß (oder umgekehrt) und die beiden Parteien stritten vor der Staatsgründung heftig miteinander und als Zeichen der Versöhnung strichen sie den gemeinsamen Hauptsitz der Regierung dann rosa. Nein, das ist kein Witz.
Ich besuche das anthropologische Museum und kann mich noch einmal über das Schicksal der Ureinwohner, ihre Geschichte, Kultur und Kunst unterrichten. Da ich schon so viele Museen dieser Art gesehen habe, stelle ich eine gewisse Müdigkeit bei mir fest.
Ich fahre zum MALBA, dem bekanntesten latainamerikanischen Museum moderner Kunst aus dem 20. Jahrhundert und erfahre dort, dass die argentinischen Künstler immer im Fahrwasser der europäischen fuhren und deswegen die gleichen Kunststile, nur vielleicht mit ein paar Jahren Verspätung verfochten und vertraten.
Ich schlendere durch das moderne Puerto Madero, wo zahlreiche teure Apartmenthochhäuser und viele moderne Restaurants und Bars aus dem Boden sprießen, die neue In-Meile von Buenos Aires.
Ich fahre zum Cementerio de la Recoleta, wo viele Berühmtheiten, unter anderem Eva Perón, die verehrt wird wie eine Heilige, begraben liegen. Am besten nimmt man Teil an der zweieinhalbstündigen Führung, die von der Friedhofsverwaltung angeboten wird, denn die Führer kennen viele Anekdoten und Geschichten zu den Gräbern und den Familien, deren Gruften hier zu finden sind. So bekommt man einen fast lückenlosen Überblick über die gesamte Staats- und Kulturgeschichte Argentiniens und der Hauptstadt. Äußerst interessant und lohnenswert!
Ich fahre nach Tigre, in das Delta des Paraná und besuche per Boot, das hier das öffentliche Transportmittel darstellt, eines der Dörfer auf den kleinen Inseln im großflächigen Delta nahe der Stadt. Viele reichere Bewohner der Hauptstadt haben hier ihre Wochenendhäuser.
So vergehen die Tage schnell und es naht der Abschied! Am 28. Februar fahre ich mit gemischten Gefühlen zum internationalen Flughafen.
Was macht man in Buenos Aires? Man besucht eine der berühmten Tango-Shows, nimmt Teil an der Tangostunde davor, in der man den Grundschritt lernt, genießt ein dreigängiges Dinner vor der Show, genießt dazu argentinischen Wein und unterhält sich mit den anderen Touristen, die das gleiche machen und wenn man Glück hat, sind das eine nette Brasilianerin, ein "ehemaliger" Engländer, der seit einigen Jahren die Sommer in Südfrankreich und den Winter in irgendeinem lateinamerikanischen Land verbringt und zwei Japanerinnen, die zur Zeit in USA leben und dann unterhält man sich prächtig mit ihnen. Dabei lernt man auch japanisch: "Zum Wohl" heißt "Campai". Man lässt sich von einem der perfekten Tänzer in der Pause auf drei Takte Tango einladen, während derer man ihm in der Aufregung gehörig auf die Füße tritt, weil man sich so stark versucht zu erinnern, wie die Schritte nochmal gingen bis man merkt, dass der Tänzer einen perfekt führen würden, wenn man ihn ließe. Bis man es merkt, ist es zu spät. Er bedankt sich professionell und geht über zur nächsten Nummer des eigentlichen Programms. Und man schaut ihnen während ihrer Show zu und ist fasziniert davon, wie toll Tango aussehen kann.
Wenn man dann noch nicht genug hat, kann man am nächsten Tag in La Boca, dem alten Arbeiterviertel von Buenos Aires nahe dem Hafen, wo der Tango einst entstand, den touristischen Shows der Tanzpaare zusehen. Leider kommt dann immer gleich der Kellner des dazugehörigen Restaurants mit der Speisekarte in der Hand und will einen nötigen, sich zum Mittagessen zu setzen. So ist das Vergnügen etwas abgemildert. La Boca ist sehr touristisch. Die berühmten bunten Häuser sind zwar pittoresk, doch wirkt alles etwas aufgesetzt. Und wehe man entfernt sich von der Touristenmeile: Sofort folgt einem ein Polizist und fordert einen auf, wieder in die Hauptstraße zurück zu kehren. Die Gegend ist gefährlich.
Nebenan liegt das blau und gelb gestrichene Fußballstadion der Juniores, des wohlt berühmtesten Fußballvereins der Welt, in dem Maradonna seine größten Triumpfe feierte.
Doch zurück zum Tango: Man kann an einem der anderen Abende eine der zahllosen, preiswerten Tangoschulen besuchen und eine weitere Lektion lernen. Da kommt man dann schon in den Bereich, wo man auch mal kreativ Schritte wählen könnte. Dann kann man nur hoffen, dass der Tanzpartner zum gleichen Zeitpunkt die gleiche Kreativität entwickelt. Der hat aber dann meist gerade einen anderen Schritt im Kopf, den ich nur durch Zufall erkenne und der ich dann gemäß meiner Rolle als Frau folgen könnte, wenn es funktionieren würde, was es aber leider an diesem Abend noch nicht tut. Egal, Spaß macht es auch so!
Ich genieße noch einige Tage die Großstadt, besuche unter anderem das Casa Rosada, das rosafarbene Regierungsgebäude an der Plaza de Mayo. Warum ist es eigentlich rosa? Weil die Farbe der Unitarier rot war und die der Föderalisten weiß (oder umgekehrt) und die beiden Parteien stritten vor der Staatsgründung heftig miteinander und als Zeichen der Versöhnung strichen sie den gemeinsamen Hauptsitz der Regierung dann rosa. Nein, das ist kein Witz.
Ich besuche das anthropologische Museum und kann mich noch einmal über das Schicksal der Ureinwohner, ihre Geschichte, Kultur und Kunst unterrichten. Da ich schon so viele Museen dieser Art gesehen habe, stelle ich eine gewisse Müdigkeit bei mir fest.
Ich fahre zum MALBA, dem bekanntesten latainamerikanischen Museum moderner Kunst aus dem 20. Jahrhundert und erfahre dort, dass die argentinischen Künstler immer im Fahrwasser der europäischen fuhren und deswegen die gleichen Kunststile, nur vielleicht mit ein paar Jahren Verspätung verfochten und vertraten.
Ich schlendere durch das moderne Puerto Madero, wo zahlreiche teure Apartmenthochhäuser und viele moderne Restaurants und Bars aus dem Boden sprießen, die neue In-Meile von Buenos Aires.
Ich fahre zum Cementerio de la Recoleta, wo viele Berühmtheiten, unter anderem Eva Perón, die verehrt wird wie eine Heilige, begraben liegen. Am besten nimmt man Teil an der zweieinhalbstündigen Führung, die von der Friedhofsverwaltung angeboten wird, denn die Führer kennen viele Anekdoten und Geschichten zu den Gräbern und den Familien, deren Gruften hier zu finden sind. So bekommt man einen fast lückenlosen Überblick über die gesamte Staats- und Kulturgeschichte Argentiniens und der Hauptstadt. Äußerst interessant und lohnenswert!
Ich fahre nach Tigre, in das Delta des Paraná und besuche per Boot, das hier das öffentliche Transportmittel darstellt, eines der Dörfer auf den kleinen Inseln im großflächigen Delta nahe der Stadt. Viele reichere Bewohner der Hauptstadt haben hier ihre Wochenendhäuser.
So vergehen die Tage schnell und es naht der Abschied! Am 28. Februar fahre ich mit gemischten Gefühlen zum internationalen Flughafen.