Ca. sechs Stunden faehrt der Bus in suedlicher Richtung von Puno nach Arequipa. Die Innenstadt ist sehr gepflegt und im Kolonialstil gehalten. Die Gebaeude zeugen von Wohlstand. Der grosse Hauptplatz im Zentrum der Stadt mit kleinem Park, Springbrunnen, einigen Palmen und Parkbaenken ist umrahmt von der vierspurigen Hauptverkehrsader, einer grossen zentralen Kirche und Haeusern mit Arkaden. Die Innenstadt laedt ein zum Flanieren und Wohlfuehlen.
Herausragend ist das archaeologische Museum, in dem eine gefrorene Mumie ausgestellt ist und die Expedition der Archaeologen und Bergsteiger auf den Vulkan genau geschildert und nachgezeichnet wird. Die Mumie selbst, das Herzstueck des Museums befindet sich in einem Glasskasten mit drei Glaswaenden, dessen Inneres konstant auf Minus 18 Grad Celsius gehalten wird.
Ein Film fuehrt den Besucher in das Abenteuer ein, gute Erklaerungen der fachkundigen Museumsfuehrerin erklaeren alle gefundenen Grabbeigaben, die in aufwaendiger Kleinarbeit gereinigt und fuer die Ausstellung hergerichtet wurden.
Bei der Mumie handelt es sich um ein ca. 12- bis 14-jaehriges Inka-Maedchen, das den Goettern geopfert wurde. Davor war sie mit Priestern durch die Anden gezogen und erst nach dieser anstrengenden Reise auf dem Gipfel des fast 6000m hohen Volkans geopfert. Dazu hatte man ihr einen narkotisierenden Trunk verabreicht und sie dann durch einen Schlag auf den Hinterkopf getoetet. Das Maedchen entstammt der Oberschicht und wahrscheinlich war es eine Ehre fuer die Familie und das Kind, wenn es fuer solche Opfer ausgesucht wurde. Die Untersuchungen ergaben, dass sie sehr gesund und wohl genaehrt war. Vielleicht wurde sie schon kurz nach ihrer Geburt fuer dieses Schicksal ausgesucht. Solche Kinder wuchsen nicht bei ihren Eltern auf, sondern in besonderen Haeusern, wo sie auf ihre Bestimmung vorbereitet wurden. Gab es dann eine Naturkatastrophe, kein Regen oder zu viel, Erdbeben oder aehnliches hatten die Inkas das Beduerfnis die Goetter zu besaenftigen. Dies war der Zeitpunkt fuer ein Menschenopfer.
Die Mumie wurde durch Zufall gefunden. Anscheinend hatte der Vulkan durch einen kleineren Ausbruch das Eis unterhalb des Kraters geschmolzen. Dadurch wurde das alte Grab freigelegt und die Ueberreste Juanitas rutschten ca. 300m nach unten und so fanden sie die Forscher, befreit vom Eis und daher sichtbar. So konnte die Leiche aber nicht lange erhalten bleiben. Die Archaeologen schaetzen, dass sie nur ca. drei Wochen dort gelegen hat ehe sie gefunden wurde. Es waren uebrigens die selben Forscher,die auch die Mumien von Salta gefunden hatten.
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