Bolivien ist das aermste Land Lateinamerikas. Wenn man die Grenze von Argentinien zu Fuss ueberschreitet, merkt man die Unterschiede sofort. In Villazon sind die Strassen ueberfuellt von Menschen, die in kleinen Karren oder aus Kisten Obst, Getraenke, Gebaeck, Suessigkeiten, Empanadas und allerlei anderer mehr oder weniger nuetzlicher Waren fuer wenige Bolivianos anbieten. Es stinkt aus den Hinterhoefen, die Toiletten in den Restaurants sind verdreckt: gewoehnungsbeduerftig fuer eine Mitteleuropaeerin. Ich teile auch nicht die Ansicht vieler Rucksacktouristen, die ich treffe, dass Bolivien so toll sei! Billig, ja, billig ist es fuer uns, aber toll?
Die Menschen sind sehr freundlich und sie unterhalten sich gerne, wenn man sie anspricht. Sie zu verstehen, ist dann schon die erste Huerde. Doch wenn es klappt mit Haenden und Fuessen freuen sich beide Seiten.
Von Villazon fuhr ich mit dem Bus nach Uyuni. Die Fahrt sollte acht Stunden dauern. Es wurden aber 16 daraus, weil der Bus nachts von der Schotterpiste abkam und in den Graben rutschte. Die Strasse war nass. Es dauerte lange bis der Busfahrer den obersten glitschigen Belag hinter den Reifen so weit weggeschaufelt hatte, dass die Reifen wieder "greifen" konnten. Mit war reichlich mulmig zumute danach, denn die Strecke war kurvenreich und teilweise recht steil. Morgens gegen vier erreichten wir Uyuni, draussen hatte es ca. 4 Grad und alle waren froh, dass wir noch im Bus bleiben durften bis die ersten Cafes aufmchten. Im Bus, wenn auch unbeheizt, war es doch noch angenehmer als draussen im Wind.
Die naechsten drei Tage unternahm ich mit einer Gruppe von sechs Leuten (fuenf Schweizer und ich) eine Tour durch den groessten Salzsee der Erde, die Salar de Uyuni und die Wueste darum herum. Das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Wir sahen viele Flamingos in Lagunen, Salzlagunen (Lagunas Secas), Vulkane, einen gruenen See (Laguna Verde), Geysire, Pecunas, und viel Wueste. Beeindruckend, diese menschenleeren Weiten. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hostal Salar. Die Ziegel wurden aus dem Salzsee gehauen und daraus werden tatsaechlich Haeuser gebaut, vor allem aber Hotels fuer die Touristen. In der Regenzeit werden sie mit Plastikplanen verdeckt, weil sie sich sonst aufloesen wuerden. Auch so halten sie nur einige Jahre.
Die zweite Nacht verbrachten wir in einer einfachen Unterkunft in einem Nationalpark. Er liegt nah an der chilenischen Grenze.
Auf der Rueckfahrt passierten wir die groesste aktive Silbermine Lateinamerikas, mit eigenem Flugplatz und einem eigenes fuer die Arbeiter errichteten Dorf: San Christobal.
1 Kommentar:
Liebe Maren! Du hast es wahr gemacht! Ich bin begeistert. Freu mich, auf diesem Weg ein bisschen mitreisen zu dürfen und bin gespannt, wie es weiter geht. Sag, gibt es so was wie Vorweihnachtszeit oder Advent zwischen Argentinien und Chile? Liebe Grüße aus Berlin von Hanna
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